9. Oktober 2017 – 13:39 – Gerald
Es sollte eigentlich ein normaler Kletterurlaub werden. Mal nach Skandinavien gondeln und schauen, was dort klettermäßig so geht. Zuerst waren wir in Schweden, dann ging es weiter nach Norwegen. Natürlich wollten wir uns auch das berühmte Flatanger anschauen, von dem wir schon so viel gehört hatten.
Einen Tag nach unserer Ankunft erschien Adam Ondra, um weiter an seinem Projekt zu arbeiten. Die Züge sahen so aberwitzig schwer aus, dass wir mit offenen Mündern darunter standen.

Adam Ondra 2 Tage vor dem Durchstieg beim Auschecken. Immer waren Fotografen und Filmer um ihn herum.
Am letzten Tag unseres Aufenthalts geschah es dann: an diesem Tag, an dem außer uns nur noch zwei weitere Kletterer hier aktiv waren, gelang Adam der Durchstieg seines Langzeit – Projekts. Mehr zufällig habe ich die zwei letzten Drittel seines Durchstiegs filmen können (bis dahin kletterte ich noch selbst). Das erste Drittel ist bereits enorme steile Kletterei, welche bis einem guten Doppelknieklemmer führt. Hier hing Adam sehr sehr lange, sicherte sich zwischen, wurde aus der Sicherung genommen, zog sein Seil ein wenig durch, so dass es von unten komplett herausgezogen werden konnte. Danach wurde von genau unter ihm weitergesichert, so dass der Seilzug für die verbleibende Kletterstrecke entscheidend verringert werden konnte.

Adam im entscheidenden Durchstieg in einem unglaublichen Knieklemmer, in dem er ewig lange kopfüber „ruhte“.
Der Durchstieg war ein Wahnsinnserfolg für Adam und ein Meilenstein in der Geschichte des Felskletterns. Wie schön, dass wir dabei sein konnten!
Auch wir hatten unseren Spaß und kletterten in den zahlreichen frz. 6ern und 7ern von Flatanger.

Arne Ohlsen in einer genialen 7b im linken Wandteil.