Jahrzehntelang hat er die Kletterwelt des Ostens geprägt, er war von keinem Klettergurt wegzudenken: der gute alte Ruppbergkarabiner!
Er verband zuverlässig Haken oder Ringe mit dem Seil und war als Ersatzwährung zum Eintauschen von Bergsteigermaterial aus den sozialistischen Bruderländern nicht wegzudenken. Auch im Westen der Republik war er als sehr preiswerter Krabiner geschätzt. Durch den massiven Export von Ost nach West war der in Zella-Mehlis (Thüringen) produzierte Aluminiumlegat im eigenen Land kaum frei erhältlich und nur über „Beziehungen“ zu bekommen.
Nach der Wende verschwand er nach und nach von den Gurten der einheimischen Kletterer und so wurde er mehr und mehr zu einer Rarität. Manche ließen ihn auch als Umlenker zurück, mit dem Argument: man weiß ja nicht, wie viel er wirklich hält. Außerdem ist er mit seinem Gewicht von 58 Gramm doch vergleichsweise schwer.
Wolfgang Wisniewski aus Jena ging dieser Frage endlich einmal praktisch nach. Er wollte nicht nur den aufgedruckten Wert von Längsbruchlast = 2500 daN (25 kN) prüfen, sondern auch die Quer- und Schnapperoffenfestigkeit testen. Zwar ist der Test mit nur drei Karabinern keinesfalls irgendwie signifikant, dazu müsste man natürlich eine ganze Reihe solcher Karabiner testen, doch kann er uns gute Hinweise liefern, was wir von ihm erwarten dürfen. Unten könnt ihr den Bericht von Wolfgang, der nicht nur den Karabiner, sondern auch Expreßschlingen umfasst, als pdf öffnen und einsehen.
Fazit: Der Ruppberg ist etwas schwerer als moderne Karabiner, hat dafür aber einen größeren Querschnitt wodurch Seile beim Topropen oder bei häufigen Stürzen geschont werden. Quer und sogar mit offenem Schnapper erfüllt er die heute gültigen Normen mühelos. Wer noch welche hat, kann sie also guten Gewissens einsetzen.
Vielen Dank an Wolfgang Wisniewski für diesen Test und den Bericht dazu!
Den Ruppberg aus westlicher Sicht hat Jürgen Kremer beschrieben, dazu hier klicken.