Fotos: Björn Olausson
Am 4. Mai 2023 wurde ein kleines Stück Hallescher Klettergeschichte geschrieben. Nach drei Jahren vergeblichen Mühens verschiedener, einschlägig bekannter Experten, konnte endlich der Riss am IG-Kletterturm am Thüringer Bahnhof erstbegangen werden.
Das Kunststück gelang Simon Litchfield, der in der Vergangenheit nicht nur ein ganzes Jahr in Halle studiert hatte, sondern immer mal wieder für Wochen und Monate in unserer schönen Saalestadt weilt, um hier Sonne und gute Gesellschaft zu genießen. Und last but not least den Luxus innerstädtischer Klettergebiete. Im Verlaufe seines Aufenthalts hat Simon viele hallesche Felsen, z.B. am Riveufer, am Galgenberg und in Gimritz, geputzt und der aufmerksame Kletterführerleser kennt ihn daher auch als emsigen Erstbegeher.
Der Riss, dessen Details von Christiane Hupe (langjährige treibende Kraft in der IG und beim Bau des Turms speziell) ausgearbeitet worden waren, hatte sich aufgrund eines üblen Ausstieges in den Fingerriss lange gegen eine durchgehende Begehung gewehrt.
Simon hat eine Sequenz ausgearbeitet, wie er diesen Ausstieg meistern und aus schmerzhafter Fingerissklemmstelle den Umlenker klippen konnte. Letzteres ist tatsächlich das Schwerste an der ganzen Sache, denn ja nach Handgröße klemmt nur noch ein Finger. Wir freuen uns riesig, dass dieses Problem nun gelöst ist und gratulieren Simon zu diesem Erfolg!
Zur Schwierigkeit der Route wollte sich Simon nicht äußern – zu speziell sind die entsprechenden Techniken, als dass man sie durch einen Grad widergeben könnte. Meine persönliche Meinung: für 9- ist er nicht zu haben.
Gerald Krug