(Antwort auf dieses Missgeschick von Edelrid: siehe unten!)
Als das neue Mega Jul auf den Markt kam, waren wir zunächst begeistert. Ein Gerät, das ähnlich wie das Mammut Smart (Alpin) funktioniert, aber gerade mal die Hälfte wiegt. Das Edelstahl-Feinguss-Teil macht auch einen guten Verarbeitungseindruck. Nun kam es aber zu einer Abseilpanne, die in langen alpinen Routen ein erhebliches Sicherungsrisiko darstellen kann, da sie den Akteur zur Handlungsunfähigkeit bringen kann.
Moritz berichtet selbst:
Das zeigt wieder einmal, wie wichtig es trotz bester Ausrüstung ist, immer auch Material zur Selbstrettung dabei zu haben und dass eine einfache Sicherungs- und Abseilgeräte, wie die Abseilacht, durchaus auch Vorteile haben (da kann nichts kaputt gehen). Man stelle sich vor, man hängt in einer überhängenden Seillänge einer Mehrseillängentour, der Hebel bricht und man kann nicht mehr vor und zurück. Das ist nicht besonders lustig.
Wir haben Edelrid auf jeden Fall über den Fall unterrichtet.
Hier die Antwort von Edelrid:
Aus den ersten Chargen wurden uns tatsächlich insgesamt 8 Geräte zurück geschickt bei denen der Draht herausgerissen war.
In der Hälfte der Fälle müssen wir leider davon ausgehen dass nach dem Geoquest-Artikel mit Gewalt versucht wurde den Draht herauszuziehen.
Beim Rest war tatsächlich die Verpressung des Drahtes offensichtlich nicht ausreichend stark.
Da die Geräte hier bei uns in Isny montiert werden, konnten wir umgehend reagieren und haben die Verpressung überarbeitet. Derzeit haben die Drähte einen durchschnittlichen Auszugswert von 4,5kN. Bei korrekter Anwendung gemäß Gebrauchsanleitung treten am Draht Kräfte von maximal 0,2kN auf.
Da es sich bei dem Draht nicht um ein sicherheitsrelevantes Bauteil handelt und das Gerät auch ohne Draht zuverlässig bremst und zum Abseilen verwendet werden kann, sehen wir keine Gefährdung gegeben.
Herzlichen Dank, Sebastian Straub
Abseilthemen und sicherheitsrelevante Ausrüstung wird beschrieben im Geoquest-Lehrbuch Hexen und Exen.