Mythos Meisterwege: Buchautor und Fotograf Uwe Daniel
10 Jahre lang lief die Mission von Uwe Daniel. Denn so lange dauerte es, bis alle 92 Meisterwege fotografiert waren, welche die Grundlage für diesen neuen Bildband darstellen. Dabei war es Uwe am Anfang gar nicht bewusst, dass das das Ziel sein sollte, denn am Anfang stand einzig und allein ästhetische Kletterfotografie. Doch bei den großen Linien fiel immer mal wieder ein Hinweis auf die legendären Meisterwege.
Was hatte es damit auf sich? Um das nachzuverfolgen muss man zurück bis ins Jahr 1952, als für die DDR eine Sportklassifizierung nach sowjetischen Vorbild eingeführt wurde. Gegen erheblichen Widerstand versuchte man, dieses Klassifizierung auch beim Klettern („Sächsisches Bergsteigen“) zu implementieren. Auf diesem Weg gab es erhebliche Probleme, ließ sich doch das Klettern gar nicht so leicht in Zahlen und Kennwerte pressen. Doch nach vielem Hin und Her und dem schrittweisen Anpassen der Schwierigkeitsskala gab es irgendwann eine Liste mit Kletterwegen, welche für den Leistungsvergleich zu Rate gezogen werden konnte. Diese Liste wurde immer wieder neu angepasst und kursierte intern. Komplett veröffentlichtwurde sie nur einmal, im Jahr 1974 im Heft „Der Tourist“. Alexander Marg veröffentlichte diese Liste irgendwann einmal auf seiner Internetseite, Gerald Krug druckte sie dann erstmalig in ein Buch: Leben in den kleinen Felsen.
So erlebte die Meisterwegliste von 1974 ein Comeback und das zu Recht: sind doch einige der großartigsten Linien im Elbsandsteingebirge (+4 im Zittauer Gebirge) unter ihnen. Zwar sind die rein numerischen Grade schon lange nicht mehr das Maximum, aber bei Schwierigkeiten zwischen VIIIa und IXc und einer oft herausfordernden Sicherungssituation verlangen diese Wege auch heute noch den souveränen Vorsteiger. Zwölf der Meisterwege musste man damals in einem Jahr klettern, um Meister des Sports zu werden.
In unserem Buch hat sich Uwe im Einleitungsteil mit der Geschichte der Sportklassifizierung und der Entwicklung der Meisterliste detailiert beschäftigt. Den Hauptteil des Buches bilden aber die Meisterwege selbst. Sie werden aus zwei verschiedenen Perspektiven betrachtet: der historischen, mit den (manchmal haarsträubenden) Stories von der Erstbegehung und zusätzlichen frühen Begehungen berühmter Protagonisten des sächsischen Bergsports einerseits. Dies oft gewürzt mit bisher noch nie veröffentlichen Bildern und historischen Dokumenten. Die zweite Perspektive nachvollziehen wir aus der Sicht heutiger Kletterer, welche diese Wege aktuell gestiegen sind und jeweils einen Erfahrungsbericht dazu geben. Der Kern des Buches sind dann die attraktiven Fotos von den neuen Begehungen dieser teils spektakulären Kletterwege in der schönsten Landschaft Mitteleuropas – dem Elbsandsteingebirge!
Als Zusatz werden einige Zeitzeugen der großen Wege interviewt.
Die Kletterer, welche für Uwe das Wagnis der Meisterwege auf sich genommen haben, werden im Buch kurz vorgestellt und es befinden sich einige der aktivsten Protagonisten des lebendigen sächsischen Bergsports unter ihnen.
Der Anhang unserer Meisterwegebibel hält dann noch einmal etwas ganz Besonderes bereit: aktuelle Listen mit Hinweisen zu den besten Kletterwegen der Sächsischen Schweiz in den Graden V bis XIIa. Diese Wege werden mit Kurzcharakteristik und einer Punktanzahl versehen präsentiert, so dass sie die Grundlage bilden für die neuen Listen der Leistungsklassen III, II und I sowie der neuen Meisterklasse 2024. Hier gibt es also modern präsentiert eine neue Vergleichsmöglichkleit für sportlich ambitionierte Kletterer sowie eine angepasste Schwierigkeitsumrechnungsskala. Diese neuen Listen können helfen, die besten Kletterziele der Sächsischen Schweiz ausfindig zu machen.
Wir wünschen Euch viel Spaß mit dem neuen Buch! Hier kann man es bekommen: http://geoquest-shop.de/Mythos-Meisterwege